Die
    Unverfügbarkeit
    der Kunst

        Kunst läßt sich nicht machen,
        sie wird geschenkt.

    Der Künstler kann (muss) sich zwar bereiten,
    indem er immer wieder übt,
    mit Flächen, Linien, Farben, Materialien, etc. umzugehen
    und sich zwischen Harmonie und Spannung zu bewegen.

    Aber im spielerischen Schaffen tritt dann sein Wollen zurück.

    Er versinkt in den Augenblick, das heißt,
    er steigt aus dem Zeitstrom aus.

    Er hat Vertrauen in seine Hände,
    denn der Körper ist manchmal wissender als der Verstand.

    Dieser fast mediale Charakter von Kunst, ihr inspirativer Anteil,
    zeigt, wie lebendig sie ist, aber auch wie unverfügbar.

    Der Künstler weiß nie, ob etwas und was auf ihn zukommt.

    Er kann sich nur immer wieder dem Spiel hingeben,
    sich durch das Spiel zu weiterem Gestalten anregen lassen.

    Wenn das Ergebnis ( Bild, Objekt etc.) dann „stimmt“,
    evtl. sogar schon Erkennen eintritt,
    empfängt der Künstler dies demütig und bescheiden.

    Der Künstler schafft Einblicke,
    deren Bedeutsamkeit manchmal erst nach Jahren erkannt wird.
    Wenn sein Werk dann dem verbalen Erfassen zugänglich wird
    und formuliert werden kann, zeigt sich:                   

    Es kann die Kunst auch aus der Zukunft schöpfen.